Von der Kunst des Müßiggangs

Zwei Jahre liegt mein Wanderabenteuer Eifelsteig schon zurück. Wenn ich mir die Fotos der einzelnen Etappen anschaue, bekomme ich immer dieses „Eifel-Gefühl“. Im Sommer bin ich zurückgekehrt in die Region der vier Elemente, um Zeit für mich zu haben und innere Ruhe zu finden. Endlich wieder einmal Wanderurlaub in der Eifel!

„Sieh also aufmerksam hin, höre hingebungsvoll zu und fühle absichtslos hinein und Du wirst in der Eifel erkennen: Beharrlichkeit und Zuversicht zahlen sich aus im Leben – immer!“ – so lautet ein Werbeslogan für die Muße-Pfade in der Eifel. Auf Einladung der Eifel Tourismus GmbH durfte ich zwei dieser Pfade im Rahmen eines mehrtägigen Wanderurlaubs testen: den Maare und Thermen Pfad und die Gerolsteiner Dolomiten-Acht.

„Et jit net jerannt“

Umgeben von der ursprünglichen Natur der Eifel fordern die Muße-Pfade dazu auf, sich Zeit zu nehmen und einen Gang herunterzuschalten. Inspirierende Geschichten am Wegesrand verknüpfen sich beim Wandern mit eigenen Erfahrungen und lassen eine neue Achtsamkeit entstehen. Intensives Wahrnehmen der Natur fördert die Selbstwahrnehmung und steigert die Lebensqualität. Und ehe man es sich versieht, hat man eine längst vergessene Kunst wiederentdeckt: die Kunst des Müßiggangs. Wie ich während meines Wanderurlaubs in der Eifel diese Kunst für mich entdeckt habe, erfährst du im nun folgenden Etappenbericht.

Maare & Therme-Pfad (Etappe 1)

1. Wandertag: Ulmen – Lutzerath (18 km)

Etappenverlauf: Jungferweiher – Ulmener Maar – Burgruine Ulmen – Maismühle – Wollmerath – Wollmerather Kopf – Mühltalhütte – Lutzerather Panorama – Lutzerath

Bereits am Startpunkt der Wanderung, am idyllischen Ulmener Jungferweiher spürte ich, dass dieser Weg genau mein Ding ist. Auf Anhieb nahm mich die friedvolle Atmosphäre am Weiher gefangen und ich büßte einiges an Zeit ein. Zwar hörte ich aus der Ferne das Rauschen der Straße, doch es störte mich nicht weiter. Es wurde immer wieder vom Quaken der Frösche und Gezwitscher der Vögel übertönt. Im Morgengrauen muss es hier traumhaft sein, wenn die Natur erwacht und der Dunst sich langsam verzieht. Vor etwa 120.000 Jahren war hier ein Vulkanausbruch, der einen tiefen Krater hinterließ, der zum Maarsee wurde. Heute liegt hier ein Trockenmaar mit aufgestautem Weiher, das sich zu einem artenreichen Naturparadies entwickelt hat.

Verzaubert wanderte ich am Weiher entlang zum Ulmener Maar, wo eine Infotafel Wanderer auf die bevorstehenden zwei Etappen einstimmt. So erfuhr ich von den sieben Muße-Plätzen entlang des Weges und den wilden Gesellen, die hier einst wirkten und einiges auf dem Kerbholz hatten. Ihre Geschichten und das Kerbholz begleiten sowohl erzählend als auch symbolisch die Wanderung auf dem Maare und Thermen Pfad.

Idylle am Jungferweiher

Am frühen Morgen startete ich am Jungferweiher meine Wanderung auf dem Maare und Therme Pfad.

Muße-Platz am Maar

Das Ulmener Maar ist das jüngste Eifelmaar und Muße-Platz Nummer eins. Ein mächtiger Gesteinswall umgibt das stille Gewässer, auf dessen Kraterrand die mittelalterliche Burgruine Ulmen liegt. Einen schönen Ausblick hat man von dort oben. Der Weg hinauf ist zwar kurz, dafür aber ein wenig anstrengend. Nachdem ich mir die Ruine in Ruhe angeschaut hatte, führte mich die Wegmarkierung hinunter nach Ulmen, quer durch den Ort den Berg auf der anderen Seite wieder hoch. Laut Beschilderung hatte ich nach Lutzerath noch 17 Kilometer zu wandern. Auf einem asphaltierten Weg wanderte ich rechts von der Landstraße durch herrliches Grün. Wiesen über Wiesen, so weit mein Auge reichte.

Muße-Platz Maismühle

Etwa drei Kilometer wanderte ich auf der asphaltierten Strecke, bis ich auf einen weicheren Feldweg abbiegen konnte. Hier hatte ich noch einmal einen schönen Blick zurück auf Ulmen und die zugehörige Burg. Endlich änderte sich die Wegstruktur und ich fand mich kurze Zeit später in einer herrlichen Wald- und Wiesenlandschaft wieder. Ein altes Steingebäude am Wegesrand weckte mein Interesse. Das wäre mein Traum, in solch einem Haus zu leben. Ich stand vor der Maismühle, dem zweiten Muße-Platz. Neben der Infotafel der „Wilden Müller“ erkannte ich das übergroße Kerbholz, dessen zweite Kerbe rot eingefärbt war. Neugierig las ich die Geschichte über die Entstehung des Kerbholzes und erfuhr, wo ich mich nun befand, nämlich im Tal des Üssbachs oder kurz: der Üss.

An der Informationstafel bog der Weg nach rechts ab und leitete mich über einen schmalen Wiesenpfad bis zum Üssbach, den ich über eine Holzbrücke überquerte. Stille. Wasserplätschern. Sobald ich einem Wasserlauf folge oder ihn überquere, breitet sich Ruhe in mir aus. Immer. Der Üssbach wirkte sehr entspannend auf mich. Auf einem schmalen Waldpfad wanderte ich weiter. Die satten grünen Wiesen wirkten auf mich wie ein Beruhigungsmittel. Links von mir plätscherte friedlich die Üss und ich fühlte mich verbunden mit dem Wasser, der Eifel-Energie und der Natur um mich herum. Was war das für eine traumhafte Landschaft mit unzählig vielen Wiesen und einer Vielfalt an Blumen und Insekten.

Kilometer für Kilometer lustwandelte ich durch wunderschöne Wiesenabschnitte, hoch und runter über breite Wege und schmale Pfade, überquerte mehrmals den Üssbach und erreichte das beschauliche Dorf Wollmerath. Ich weiß nicht warum, aber die Stille in diesem Ort hat mich berührt. Nach Lutzerath waren es noch etwa acht Wanderkilometer, als ich oberhalb von Wollmerath an einer Ruhebank ankam. Mir wurde bewusst, dass jede Sitzbank, an der ich vorbei kam, ihre Berechtigung hatte. Sie befanden sich an genau den Stellen, die ich auch ausgewählt hätte.

Muße-Platz Wollmerather Kopp

Nachdem ich die satten Wiesen hinter mir gelassen hatte, erreichte ich den Wollmerather Kopf und somit das dritte Kerbholz. Der sogenannte „Lavakupp Wollmerath“ (Roter Berg) wurde 2013 zum Geotop des Jahres ernannt. Fasziniert kraxelte ich auf dem bizarr geformten Lavagestein herum. Vom Vulkanrand aus konnte ich mir die außergewöhnlichen Felsformationen in Ruhe anschauen. An diesem Platz hätte ich mich noch viel länger aufhalten können. Es war, als ob ich die vulkanische Energie spüren konnte, die von den Gesteinsbrocken ausstrahlte. Immer wieder musste ich das Gestein anfassen, ertasten und befühlen. Der großzügige Rastplatz bot genügend Raum zum Ausruhen und Entspannen. Ich hätte hier locker mehrere Stunden verbringen können.

Der Maare und Therme Pfad führt am Vulkangestein vorbei nach unten. Mich hat sehr beeindruckt, dass überall große und kleine Lavabomben herumlagen. Ein schmaler Pfad leitete mich weiter hinunter an den Üssbach und ich fand mich in einer friedvollen Atmosphäre wieder. Dieser Wegabschnitt ist mit keinem anderen Weg bisher vergleichbar, den ich gegangen bin. An der Mühltalhütte mache ich kurz Halt. Dies ist ein richtig lauschiger Rastplatz, man kann direkt an den Bach hinunter und die Füße erfrischen. Ab hier schlenderte ich gemütlich dem Ende der ersten Etappe entgegen, zuerst durch den Wald, dann erneut über wunderschöne Wiesen bis zum vierten Muße-Platz und Endpunkt der Etappe, dem Lutzerather Panorama.

Übernachtet habe ich im Hotel Restaurant Maas in Lutzerath, Zimmer 21. Mit dem Service (Gepäcktransfer usw.) und dem Zimmer war ich sehr zufrieden. Was mich gestört hat: Als Halbpension-Gast war die Auswahl an Essen sehr begrenzt. Da hätte ich mir etwas mehr Vielfalt gewünscht. Insgesamt fand ich die Speisekarte zu stark an holländischen Gästen orientiert. Dennoch, die angebotene Wanderpauschale des Hotels finde ich vom Preis-Leistungs-Verhältnis her sehr gelungen.

Maare & Therme-Pfad (Etappe 2)

2. Wandertag: Lutzerath – Bad Bertrich (17 km)

Etappenverlauf: Lutzerath – Mußeplatz „Achterhöhe“ – Eifel-Blick Achterhöhe – Drei-Eichen-Hütte – Waldhaus Lutzerath – Muße-Platz „Bei Kennfuß“ – Steinzeitgrotte – Falkenlay-Hütte – Maischquelle – Dachslöcher – Muße-Platz „Elfenmühle“ – Kurzentrum Bad Bertrich – Vulkaneifel-Therme

Noch völlig wiesenberauscht vom Vortag und wieder einmal sehr angetan von der Eifel freute ich mich auf den zweiten Wandertag. Vom Hotel aus ging ich Richtung Lutzerather Panorama und bog am Ende des Dorfs links ab. Ein Waldweg führte mich bergauf. Links von mir war der Berg mit Schiefergestein, rechts schaute ich aus erhabener Höhe ins Tal hinunter. Es war traumhaft schön, denn ich hatte den Wald für mich alleine und zudem auch noch Glück mit dem Wetter.

Weicher Waldboden, unterbrochen mit kurzen Schotterpassagen – so zeigte sich der Weg auf den ersten Kilometern. Nach etwa drei Wanderkilometern kam ich an eine Sitzbank, mit Blick nach unten auf den ruhig plätschernden Bach. Ein sehr schönes Plätzchen das mir sehr gut gefiel. Nur die Natur war zu hören und ich fühlte mich komplett tiefenentspannt. Auf dem Weg fielen mir Schieferplatten auf, die senkrecht in der Erde steckten. Vermutlich befand ich mich auf einem ehemaligen Handelsweg.

Der Wald wurde nun etwas dichter und geheimnisvoller. Ein Pfad führte zu einer Holzbrücke. Stetig fand ein Wechsel zwischen Pfad und Waldweg statt. Schon jetzt gefiel mir Wegstruktur besser als die von der ersten Etappe. Angenehm zu laufende und weiche Wege. Erneut überquerte ich den Üßbach über eine Holzbrücke. Für einen Moment blieb ich am Wasser stehen und ließ die Atmosphäre auf mich wirken. Ich spürte wie sich Ruhe in mir ausbreitete. Das stetige Plätschern des Wassers wirkte meditativ und brachte mich der Natur noch ein Stück näher.

Eifelblick Achterhöhe

Sieben Wanderkilometer hatte ich bereits hinter mir, als ich am „Muße-Platz Achterhöhe“ ankam. Es war zwar ein schöner Rastplatz, doch oben blies der Wind so stark und kühl, dass ich weitergelaufen bin zum Eifelblick Achterhöhe. Ein guter Entschluss, wie sich herausstellte. Alleine der Weg dorthin war ein Traum: ein weicher Grasweg, an dem rechts und links Blumen blühten, ein traumhaft schöner Wegabschnitt. Ebenso traumhaft war der Eifelblick, den ich bei schönstem Sonnenscheinwetter erreichte. Der Ausblick von dort oben war großartig. Bei klarer Sicht konnte ich im Süden die Höhen des Hunsrücks und im Norden den Gipfel der Hohen Acht (höchster Berg der Eifel, 747 m) sehen. Auf einem der beiden Waldsofas machte ich es mir gemütlich und widmete mich genüsslich meinem Lunchpaket. Mit den warmen Sonnenstrahlen im Gesicht döste ich nach dem Essen eine Weile und ließ meine Gedanken kommen und gehen.

Fast widerwillig machte ich mich nach meiner 30 minütigen Mittagspause wieder auf die Socken. Da wusste ich ja auch noch nicht, dass ich einen weiteren Lieblingsplatz finden würde, an dem ich noch viel länger verweilen sollte. Doch erst einmal musste ich mich mit der verwirrenden Wegführung auseinandersetzen und zwar am „Erlebnispunkt Niederwald“. Dort wies der Richtungspfeil schräg nach unten, ins Niemandsland. Gemeint war links, doch der Pfeil wies definitiv in die falsche Richtung. Ich bog also nach links ab und folgte dem breiten Waldweg. Erst nach etwa 50 Metern sah ich ein Bestätigungszeichen am Baum. Ich war also richtig.

Zehn Minuten Fußmarsch und vor mir lag ein bemerkenswerter Wegabschnitt. Rechts vom Weg tiefer dunkler Wald und links, als Kontrast dazu eine Lichtung mit niedrigen Büschen und Ginster. Ich war fasziniert. Nach einer Passage duftenden Nadelwalds kam ich auf eine Lichtung. Ein paar Rehe flüchteten, als ich zu der Holzbank ging, um eine Pause zu machen. Dieser Platz hatte eine besondere Atmosphäre. Ich weiß nicht ob es die Stille war, die mich gefangen nahm oder die Tatsache, dass vor mir hier eine Rehfamilie ein Mittagspäuschen gemacht hatte. Diese Stille. Unbezahlbar. Hier auf meiner ganz persönlichen Muße-Bank wäre ich am liebsten in der Sonne liegen geblieben.

Noch sieben Kilometer hatte ich nach Bad Bertrich zurückzulegen. Leider dachte ich nicht daran, auch die Höhenmeter mitzurechen und so verschätzte ich mich komplett in der Zeit. Nun denn, jetzt ging es erst einmal weiter zum fünften Muße-Punkt „Bei Kennfus“. Der Aufstieg war ganz schön steil und ganz schön anstrengend. Mannometer. Aber der Wind streifte so schön über die Getreidefelder, dass ich die Bergaufstrapazen schnell wieder vergessen hatte.

Steinzeithöhle und Falkenley

Und noch einmal ging es steil hinauf, zu den Steinzeithöhlen und zur Falkenley. Ich mag es Höhlen zu erkunden, weswegen ich einiges an Zeit einbüßte. Probleme hatte ich mit der Wegführung zur Falkenley, ich fand weder eine Wegmarkierung des Maare und Thermen-Pfads noch irgend ein anderes Hinweisschild. Ein Blick in die Komoot-App und ich wusste, dass ich der Beschilderung „Georoute“ folgen musste. Hätte ich mich nicht vor der Wanderung über die Besonderheiten informiert, hätte ich die Falkenley nicht gesehen. Eine schöne Aussicht hat man von dort oben. Sogar eine Grillmöglichkeit ist vorhanden, an der Maischquelle mit zugehöriger Schutzhütte.

Muße-Platz Elfenmühle

Jetzt waren es nur noch zwei Kilometer nach Bad Bertrich. Auf einem wunderschönen, schmalen Pfad setzte ich meinen Müßiggang fort und erreichte den Muße-Platz „Elfenmühle“. Woher kommt der Name? Auf der Infotafel las ich, dass entlang des Üssbachs insgesamt elf Mühlen liegen. Als „elfte“ Mühle wurde daher die Mühle unterhalb dieses Muße-Platzes „Elfenmühle“ genannt. Hier genoss ich noch einen Moment die traumhafte Aussicht, bevor ich den Abstieg hinunter in die Stadt in Angriff nahm. Rechts unter mir konnte ich bereits die ersten Häuser erkennen. Der steinige Pfad führte um den felsigen Berg herum. Begleitet von den Geräuschen der Zivilisation kam ich im beschaulichen Bad Bertrich an. Schnurstracks ging ich zur Vulkaneifeltherme, wo eine Verwöhnmassage auf mich wartete. Genau das Richtige nach der Muße-Wanderung. Vielen Dank an dieser Stelle für die wohltuende Massage.

Völlig gechillt und zufrieden traf ich gegen Abend im Hotel Alte Mühle ein, in dem ich gemütlich zu Abend aß. Nach dem Essen bin ich noch ein wenig im Kurpark herumspaziert, der direkt vor dem Hotel liegt. Ein schöner Abschluss meiner zweitägigen Wanderung auf dem Maare und Thermen-Pfad.

Übernachtungstipp: Hotel Alte Mühle

Mein Fazit:

Struktur der Wege

Auf den ersten Kilometern ab der Burg Ulmen war ich etwas enttäuscht, da ich hauptsächlich auf breiten geschotterten und teilweise auch asphaltierten Wegen gewandert bin. Nach etwa sieben Kilometern wurden die Wege naturnaher, mal waren es Waldwege, Graswege oder Pfade. Speziell auf der ersten Etappe war mir der Pfad-Anteil aber zu gering, da hätte ich mir mehr davon gewünscht. Von der Wegbeschaffenheit her hat mir die zweite Etappe besser gefallen. Da ich gerne auch etwas sportlich unterwegs bin, fand ich das letzte Drittel recht anspruchsvoll. Es waren einige steile Höhenmeter zu bewältigen, die eine gewisse Grundkondition erfordern. Außerdem empfehle ich hohe Wanderschuhe zu tragen, da es Wegabschnitte gibt, die durch Steine oder Wurzeln schwierig zu gehen sind.

Landschaft und Erlebnis

Da ich im Mai unterwegs war hatte ich großes Glück, dass die Wiesen noch nicht gemäht waren. Der Wechsel zwischen Wald und Wiesen war einzigartig. In dieser Art habe ich das noch nie gesehen und ich lege jedem ans Herz, diese Wanderung unbedingt auch einmal im Mai zu machen. Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat waren die unvergesslichen Aussichten an den ausgewählten Plätzen. Überhaupt ist die Auswahl und Gestaltung der Muße-Plätze sehr gelungen. Dafür ein großes Lob! An jedem dieser Plätze hätte ich am liebsten noch viel mehr Zeit verbracht, denn die Energie der Eifel war dort besonders zu spüren.

Beschilderung

Die Wege sind sehr gut ausgeschildert, dennoch kann es vorkommen, dass einmal eine Markierung fehlt (aus welchen Gründen auch immer), Daher empfehle ich zur Sicherheit eine Wanderkarte mitzunehmen oder die GPS-Tracks auf das Smartphone zu laden.

An den Muße-Plätzen befinden sich Informationstafeln mit Geschichten aus der Region. Mit viel Herzblut wurden Erzählungen und historische Begebenheiten auf den Tafeln dargestellt, die uns Wanderer auf unserem Weg begleiten möchten. Mir haben diese Geschichten die Eifel mit ihren Besonderheiten wieder ein Stück näher gebracht.

Noch nie lag ich mit meiner Zeitplanung so daneben wie auf den beiden Etappen des Maare & Therme-Pfads. Beide Touren habe ich mit der App von Komoot aufgezeichnet. Immer wieder verglich ich die gelaufenen Kilometer mit den Angaben auf den Wegweisern. Die Angaben wichen sehr oft voneinander ab. Meine gemessenen Kilometer waren mehr und so hatte ich am Ende beider Touren ein Zeitproblem.

Service und Unterkunft

Wanderurlaub mit Gepäcktransfer ist eine feine Sache, vor allem wenn das so hervorragend klappt wie in der Eifel. Der Service in den Hotels war für meine Ansprüche ausreichend. Viele Angebote konnte ich gar nicht nutzen, da mir dazu schlichtweg die Zeit fehlte. Als Halbpensionsgast hatte ich in beiden Unterkünften nur eine sehr begrenzte Auswahl an Essen. Das ist der einzige Kritikpunkt, den ich bei beiden Hotels anführen möchte. Etwas mehr Auswahl würde ich mir da wünschen, ein vegetarisches Gericht zur Auswahl gehört heutzutage zum Pflichtprogramm.

Meine Wanderung auf dem Maare & Therme-Pfad wurde unterstützt von der Eifel Tourismus GmbH. Vielen Dank an dieser Stelle für die hervorragende Betreuung. Meine Berichterstattung hat das in keiner Weise beeinflusst. Ich behalte mir vor, ehrlich und authentisch über meine Wanderungen zu berichten.

Von der Kunst des Müßiggangs

Zwei Jahre liegt mein Wanderabenteuer Eifelsteig schon zurück. Wenn ich mir die Fotos der einzelnen Etappen anschaue, bekomme ich immer dieses „Eifel-Gefühl“. Im Sommer bin ich zurückgekehrt in die Region der vier Elemente, um Zeit für mich zu haben und innere Ruhe zu finden.

„Sieh also aufmerksam hin, höre hingebungsvoll zu und fühle absichtslos hinein und Du wirst in der Eifel erkennen: Beharrlichkeit und Zuversicht zahlen sich aus im Leben – immer!“ – so lautet ein Werbeslogan für die Muße-Pfade in der Eifel. Auf Einladung der Eifel Tourismus GmbH durfte ich zwei dieser Pfade im Rahmen eines mehrtägigen Wanderurlaubs testen: den Maare und Thermen Pfad und die Gerolsteiner Dolomiten-Acht.

„Et jit net jerannt“

Umgeben von der ursprünglichen Natur der Eifel fordern die Muße-Pfade dazu auf, sich Zeit zu nehmen und einen Gang herunterzuschalten. Inspirierende Geschichten am Wegesrand verknüpfen sich beim Wandern mit eigenen Erfahrungen und lassen eine neue Achtsamkeit entstehen. Intensives Wahrnehmen der Natur fördert die Selbstwahrnehmung und steigert die Lebensqualität. Und ehe man es sich versieht, hat man eine längst vergessene Kunst wiederentdeckt: die Kunst des Müßiggangs. Wie ich diese Kunst für mich entdeckt habe, erfährst du im nun folgenden Etappenbericht.

Maare & Therme-Pfad (Etappe 1)

Ulmen – Lutzerath (18 km)

Etappenverlauf: Jungferweiher – Ulmener Maar – Burgruine Ulmen – Maismühle – Wollmerath – Wollmerather Kopf – Mühltalhütte – Lutzerather Panorama – Lutzerath

Bereits am Startpunkt der Wanderung, am idyllischen Ulmener Jungferweiher spürte ich, dass dieser Weg genau mein Ding ist. Auf Anhieb nahm mich die friedvolle Atmosphäre am Weiher gefangen und ich büßte einiges an Zeit ein. Zwar hörte ich aus der Ferne das Rauschen der Straße, doch es störte mich nicht weiter. Es wurde immer wieder vom Quaken der Frösche und Gezwitscher der Vögel übertönt. Im Morgengrauen muss es hier traumhaft sein, wenn die Natur erwacht und der Dunst sich langsam verzieht. Vor etwa 120.000 Jahren war hier ein Vulkanausbruch, der einen tiefen Krater hinterließ, der zum Maarsee wurde. Heute liegt hier ein Trockenmaar mit aufgestautem Weiher, das sich zu einem artenreichen Naturparadies entwickelt hat.
Verzaubert wanderte ich am Weiher entlang zum Ulmener Maar, wo eine Infotafel Wanderer auf die bevorstehenden zwei Etappen einstimmt. So erfuhr ich von den sieben Muße-Plätzen entlang des Weges und den wilden Gesellen, die hier einst wirkten und einiges auf dem Kerbholz hatten. Ihre Geschichten und das Kerbholz begleiten sowohl erzählend als auch symbolisch die Wanderung auf dem Maare und Thermen Pfad.

Idylle am Jungferweiher

Am frühen Morgen startete ich am Jungferweiher meine Wanderung auf dem Maare und Therme Pfad.

Muße-Platz am Maar

Das Ulmener Maar ist das jüngste Eifelmaar und Muße-Platz Nummer eins. Ein mächtiger Gesteinswall umgibt das stille Gewässer, auf dessen Kraterrand die mittelalterliche Burgruine Ulmen liegt. Einen schönen Ausblick hat man von dort oben. Der Weg hinauf ist zwar kurz, dafür aber ein wenig anstrengend. Nachdem ich mir die Ruine in Ruhe angeschaut hatte, führte mich die Wegmarkierung hinunter nach Ulmen, quer durch den Ort den Berg auf der anderen Seite wieder hoch. Laut Beschilderung hatte ich nach Lutzerath noch 17 Kilometer zu wandern. Auf einem asphaltierten Weg wanderte ich rechts von der Landstraße durch herrliches Grün. Wiesen über Wiesen, so weit mein Auge reichte.

Impressionen der 1. Etappe:

Muße-Platz Maismühle

Etwa drei Kilometer wanderte ich auf der asphaltierten Strecke, bis ich auf einen weicheren Feldweg abbiegen konnte. Hier hatte ich noch einmal einen schönen Blick zurück auf Ulmen und die zugehörige Burg. Endlich änderte sich die Wegstruktur und ich fand mich kurze Zeit später in einer herrlichen Wald- und Wiesenlandschaft wieder. Ein altes Steingebäude am Wegesrand weckte mein Interesse. Das wäre mein Traum, in solch einem Haus zu leben. Ich stand vor der Maismühle, dem zweiten Muße-Platz. Neben der Infotafel der „Wilden Müller“ erkannte ich das übergroße Kerbholz, dessen zweite Kerbe rot eingefärbt war. Neugierig las ich die Geschichte über die Entstehung des Kerbholzes und erfuhr, wo ich mich nun befand, nämlich im Tal des Üssbachs oder kurz: der Üss.

An der Informationstafel bog der Weg nach rechts ab und leitete mich über einen schmalen Wiesenpfad bis zum Üssbach, den ich über eine Holzbrücke überquerte. Stille. Wasserplätschern. Sobald ich einem Wasserlauf folge oder ihn überquere, breitet sich Ruhe in mir aus. Immer. Der Üssbach wirkte sehr entspannend auf mich. Auf einem schmalen Waldpfad wanderte ich weiter. Die satten grünen Wiesen wirkten auf mich wie ein Beruhigungsmittel. Links von mir plätscherte friedlich die Üss und ich fühlte mich verbunden mit dem Wasser, der Eifel-Energie und der Natur um mich herum. Was war das für eine traumhafte Landschaft mit unzählig vielen Wiesen und einer Vielfalt an Blumen und Insekten. Kilometer für Kilometer lustwandelte ich durch wunderschöne Wiesenabschnitte, hoch und runter über breite Wege und schmale Pfade, überquerte mehrmals den Üssbach und erreichte das beschauliche Dorf Wollmerath. Ich weiß nicht warum, aber die Stille in diesem Ort hat mich berührt. Nach Lutzerath waren es noch etwa acht Wanderkilometer, als ich oberhalb von Wollmerath an einer Ruhebank ankam. Mir wurde bewusst, dass jede Sitzbank, an der ich vorbei kam, ihre Berechtigung hatte. Sie befanden sich an genau den Stellen, die ich auch ausgewählt hätte.

Wollmerather Kopp und Maismühle:

Muße-Platz Wollmerather Kopp

Nachdem ich die satten Wiesen hinter mir gelassen hatte, erreichte ich den Wollmerather Kopf und somit das dritte Kerbholz. Der sogenannte „Lavakupp Wollmerath“ (Roter Berg) wurde 2013 zum Geotop des Jahres ernannt. Fasziniert kraxelte ich auf dem bizarr geformten Lavagestein herum. Vom Vulkanrand aus konnte ich mir die außergewöhnlichen Felsformationen in Ruhe anschauen. An diesem Platz hätte ich mich noch viel länger aufhalten können. Es war, als ob ich die vulkanische Energie spüren konnte, die von den Gesteinsbrocken ausstrahlte. Immer wieder musste ich das Gestein anfassen, ertasten und befühlen. Der großzügige Rastplatz bot genügend Raum zum Ausruhen und Entspannen. Ich hätte hier locker mehrere Stunden verbringen können.
Der Maare und Therme Pfad führt am Vulkangestein vorbei nach unten. Mich hat sehr beeindruckt, dass überall große und kleine Lavabomben herumlagen. Ein schmaler Pfad leitete mich weiter hinunter an den Üssbach und ich fand mich in einer friedvollen Atmosphäre wieder. Dieser Wegabschnitt ist mit keinem anderen Weg bisher vergleichbar, den ich gegangen bin. An der Mühltalhütte mache ich kurz Halt. Dies ist ein richtig lauschiger Rastplatz, man kann direkt an den Bach hinunter und die Füße erfrischen. Ab hier schlenderte ich gemütlich dem Ende der ersten Etappe entgegen, zuerst durch den Wald, dann erneut über wunderschöne Wiesen bis zum vierten Muße-Platz und Endpunkt der Etappe, dem Lutzerather Panorama.

Übernachtet habe ich im Hotel Restaurant Maas in Lutzerath, Zimmer 21. Mit dem Service (Gepäcktransfer usw.) und dem Zimmer war ich sehr zufrieden. Was mich gestört hat: Als Halbpension-Gast war die Auswahl an Essen sehr begrenzt. Da hätte ich mir etwas mehr Vielfalt gewünscht. Insgesamt fand ich die Speisekarte zu stark an holländischen Gästen orientiert. Dennoch, die angebotene Wanderpauschale des Hotels finde ich vom Preis-Leistungs-Verhältnis her sehr gelungen.

Abends, nach der 1. Etappe:

Maare & Therme-Pfad (Etappe 2)

Lutzerath – Bad Bertrich (17 km)

Etappenverlauf: Lutzerath – Mußeplatz „Achterhöhe“ – Eifel-Blick Achterhöhe – Drei-Eichen-Hütte – Waldhaus Lutzerath – Muße-Platz „Bei Kennfuß“ – Steinzeitgrotte – Falkenlay-Hütte – Maischquelle – Dachslöcher – Muße-Platz „Elfenmühle“ – Kurzentrum Bad Bertrich – Vulkaneifel-Therme

Noch völlig wiesenberauscht vom Vortag und wieder einmal sehr angetan von der Eifel freute ich mich auf den zweiten Wandertag. Vom Hotel aus ging ich Richtung Lutzerather Panorama und bog am Ende des Dorfs links ab. Ein Waldweg führte mich bergauf. Links von mir war der Berg mit Schiefergestein, rechts schaute ich aus erhabener Höhe ins Tal hinunter. Es war traumhaft schön, denn ich hatte den Wald für mich alleine und zudem auch noch Glück mit dem Wetter.

Weicher Waldboden, unterbrochen mit kurzen Schotterpassagen – so zeigte sich der Weg auf den ersten Kilometern. Nach etwa drei Wanderkilometern kam ich an eine Sitzbank, mit Blick nach unten auf den ruhig plätschernden Bach. Ein sehr schönes Plätzchen das mir sehr gut gefiel. Nur die Natur war zu hören und ich fühlte mich komplett tiefenentspannt. Auf dem Weg fielen mir Schieferplatten auf, die senkrecht in der Erde steckten. Vermutlich befand ich mich auf einem ehemaligen Handelsweg.

Der Wald wurde nun etwas dichter und geheimnisvoller. Ein Pfad führte zu einer Holzbrücke. Stetig fand ein Wechsel zwischen Pfad und Waldweg statt. Schon jetzt gefiel mir Wegstruktur besser als die von der ersten Etappe. Angenehm zu laufende und weiche Wege. Erneut überquerte ich den Üßbach über eine Holzbrücke. Für einen Moment blieb ich am Wasser stehen und ließ die Atmosphäre auf mich wirken. Ich spürte wie sich Ruhe in mir ausbreitete. Das stetige Plätschern des Wassers wirkte meditativ und brachte mich der Natur noch ein Stück näher.

Eifelblick Achterhöhe

Sieben Wanderkilometer hatte ich bereits hinter mir, als ich am „Muße-Platz Achterhöhe“ ankam. Es war zwar ein schöner Rastplatz, doch oben blies der Wind so stark und kühl, dass ich weitergelaufen bin zum Eifelblick Achterhöhe. Ein guter Entschluss, wie sich herausstellte. Alleine der Weg dorthin war ein Traum: ein weicher Grasweg, an dem rechts und links Blumen blühten, ein traumhaft schöner Wegabschnitt. Ebenso traumhaft war der Eifelblick, den ich bei schönstem Sonnenscheinwetter erreichte. Der Ausblick von dort oben war großartig. Bei klarer Sicht konnte ich im Süden die Höhen des Hunsrücks und im Norden den Gipfel der Hohen Acht (höchster Berg der Eifel, 747 m) sehen. Auf einem der beiden Waldsofas machte ich es mir gemütlich und widmete mich genüsslich meinem Lunchpaket. Mit den warmen Sonnenstrahlen im Gesicht döste ich nach dem Essen eine Weile und ließ meine Gedanken kommen und gehen.
Fast widerwillig machte ich mich nach meiner 30 minütigen Mittagspause wieder auf die Socken. Da wusste ich ja auch noch nicht, dass ich einen weiteren Lieblingsplatz finden würde, an dem ich noch viel länger verweilen sollte. Doch erst einmal musste ich mich mit der verwirrenden Wegführung auseinandersetzen und zwar am „Erlebnispunkt Niederwald“. Dort wies der Richtungspfeil schräg nach unten, ins Niemandsland. Gemeint war links, doch der Pfeil wies definitiv in die falsche Richtung. Ich bog also nach links ab und folgte dem breiten Waldweg. Erst nach etwa 50 Metern sah ich ein Bestätigungszeichen am Baum. Ich war also richtig.

Zehn Minuten Fußmarsch und vor mir lag ein bemerkenswerter Wegabschnitt. Rechts vom Weg tiefer dunkler Wald und links, als Kontrast dazu eine Lichtung mit niedrigen Büschen und Ginster. Ich war fasziniert. Nach einer Passage duftenden Nadelwalds kam ich auf eine Lichtung. Ein paar Rehe flüchteten, als ich zu der Holzbank ging, um eine Pause zu machen. Dieser Platz hatte eine besondere Atmosphäre. Ich weiß nicht ob es die Stille war, die mich gefangen nahm oder die Tatsache, dass vor mir hier eine Rehfamilie ein Mittagspäuschen gemacht hatte. Diese Stille. Unbezahlbar. Hier auf meiner ganz persönlichen Muße-Bank wäre ich am liebsten in der Sonne liegen geblieben. Noch sieben Kilometer hatte ich nach Bad Bertrich zurückzulegen. Leider dachte ich nicht daran, auch die Höhenmeter mitzurechen und so verschätzte ich mich komplett in der Zeit. Nun denn, jetzt ging es erst einmal weiter zum fünften Muße-Punkt „Bei Kennfus“. Der Aufstieg war ganz schön steil und ganz schön anstrengend. Mannometer. Aber der Wind streifte so schön über die Getreidefelder, dass ich die Bergaufstrapazen schnell wieder vergessen hatte.

Steinzeithöhle und Falkenley

Und noch einmal ging es steil hinauf, zu den Steinzeithöhlen und zur Falkenley. Ich mag es Höhlen zu erkunden, weswegen ich einiges an Zeit einbüßte. Probleme hatte ich mit der Wegführung zur Falkenley, ich fand weder eine Wegmarkierung des Maare und Thermen-Pfads noch irgend ein anderes Hinweisschild. Ein Blick in die Komoot-App und ich wusste, dass ich der Beschilderung „Georoute“ folgen musste. Hätte ich mich nicht vor der Wanderung über die Besonderheiten informiert, hätte ich die Falkenley nicht gesehen. Eine schöne Aussicht hat man von dort oben. Sogar eine Grillmöglichkeit ist vorhanden, an der Maischquelle mit zugehöriger Schutzhütte.

Muße-Platz Elfenmühle

Jetzt waren es nur noch zwei Kilometer nach Bad Bertrich. Auf einem wunderschönen, schmalen Pfad setzte ich meinen Müßiggang fort und erreichte den Muße-Platz „Elfenmühle“. Woher kommt der Name? Auf der Infotafel las ich, dass entlang des Üssbachs insgesamt elf Mühlen liegen. Als „elfte“ Mühle wurde daher die Mühle unterhalb dieses Muße-Platzes „Elfenmühle“ genannt. Hier genoss ich noch einen Moment die traumhafte Aussicht, bevor ich den Abstieg hinunter in die Stadt in Angriff nahm. Rechts unter mir konnte ich bereits die ersten Häuser erkennen. Der steinige Pfad führte um den felsigen Berg herum. Begleitet von den Geräuschen der Zivilisation kam ich im beschaulichen Bad Bertrich an. Schnurstracks ging ich zur Vulkaneifeltherme, wo eine Verwöhnmassage auf mich wartete. Genau das Richtige nach der Muße-Wanderung. Vielen Dank an dieser Stelle für die wohltuende Massage.

Völlig gechillt und zufrieden traf ich gegen Abend im Hotel Alte Mühle ein, in dem ich gemütlich zu Abend aß. Nach dem Essen bin ich noch ein wenig im Kurpark herumspaziert, der direkt vor dem Hotel liegt. Ein schöner Abschluss meiner zweitägigen Wanderung auf dem Maare und Thermen-Pfad.

Übernachtungstipp: Hotel Alte Mühle

Mein Fazit:

Struktur der Wege

Auf den ersten Kilometern ab der Burg Ulmen war ich etwas enttäuscht, da ich hauptsächlich auf breiten geschotterten und teilweise auch asphaltierten Wegen gewandert bin. Nach etwa sieben Kilometern wurden die Wege naturnaher, mal waren es Waldwege, Graswege oder Pfade. Speziell auf der ersten Etappe war mir der Pfad-Anteil aber zu gering, da hätte ich mir mehr davon gewünscht. Von der Wegbeschaffenheit her hat mir die zweite Etappe besser gefallen. Da ich gerne auch etwas sportlich unterwegs bin, fand ich das letzte Drittel recht anspruchsvoll. Es waren einige steile Höhenmeter zu bewältigen, die eine gewisse Grundkondition erfordern. Außerdem empfehle ich hohe Wanderschuhe zu tragen, da es Wegabschnitte gibt, die durch Steine oder Wurzeln schwierig zu gehen sind.

Landschaft und Erlebnis

Da ich im Mai unterwegs war hatte ich großes Glück, dass die Wiesen noch nicht gemäht waren. Der Wechsel zwischen Wald und Wiesen war einzigartig. In dieser Art habe ich das noch nie gesehen und ich lege jedem ans Herz, diese Wanderung unbedingt auch einmal im Mai zu machen. Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat waren die unvergesslichen Aussichten an den ausgewählten Plätzen. Überhaupt ist die Auswahl und Gestaltung der Muße-Plätze sehr gelungen. Dafür ein großes Lob! An jedem dieser Plätze hätte ich am liebsten noch viel mehr Zeit verbracht, denn die Energie der Eifel war dort besonders zu spüren.

Beschilderung

Die Wege sind sehr gut ausgeschildert, dennoch kann es vorkommen, dass einmal eine Markierung fehlt (aus welchen Gründen auch immer), Daher empfehle ich zur Sicherheit eine Wanderkarte mitzunehmen oder die GPS-Tracks auf das Smartphone zu laden.

An den Muße-Plätzen befinden sich Informationstafeln mit Geschichten aus der Region. Mit viel Herzblut wurden Erzählungen und historische Begebenheiten auf den Tafeln dargestellt, die uns Wanderer auf unserem Weg begleiten möchten. Mir haben diese Geschichten die Eifel mit ihren Besonderheiten wieder ein Stück näher gebracht.

Noch nie lag ich mit meiner Zeitplanung so daneben wie auf den beiden Etappen des Maare & Therme-Pfads. Beide Touren habe ich mit der App von Komoot aufgezeichnet. Immer wieder verglich ich die gelaufenen Kilometer mit den Angaben auf den Wegweisern. Die Angaben wichen sehr oft voneinander ab. Meine gemessenen Kilometer waren mehr und so hatte ich am Ende beider Touren ein Zeitproblem.

Service und Unterkunft

Wanderurlaub mit Gepäcktransfer ist eine feine Sache, vor allem wenn das so hervorragend klappt wie in der Eifel. Der Service in den Hotels war für meine Ansprüche ausreichend. Viele Angebote konnte ich gar nicht nutzen, da mir dazu schlichtweg die Zeit fehlte. Als Halbpensionsgast hatte ich in beiden Unterkünften nur eine sehr begrenzte Auswahl an Essen. Das ist der einzige Kritikpunkt, den ich bei beiden Hotels anführen möchte. Etwas mehr Auswahl würde ich mir da wünschen, ein vegetarisches Gericht zur Auswahl gehört heutzutage zum Pflichtprogramm.

Meine Wanderung auf dem Maare & Therme-Pfad wurde unterstützt von der Eifel Tourismus GmbH. Vielen Dank an dieser Stelle für die hervorragende Betreuung. Meine Berichterstattung hat das in keiner Weise beeinflusst. Ich behalte mir vor, ehrlich und authentisch über meine Wanderungen zu berichten.